#wiewirleben: Genießen im Galopp
Nomen est Omen: Am Pferdehof Alpenrose dreht sich – eh klar – alles ums Ross. Aber nicht nur Reiterinnen und Reiter kommen auf dem Bauernhof, der sich im wohl schönsten Talschluss der Alpen befindet, auf ihre Kosten. Ob Mithelfen am landwirtschaftlichen Betrieb, Kuscheln mit den Tieren oder einfach nur genießen - Erholungssuchende finden hier auf 1000 Meter Seehöhe im Vorarlberger Brandnertal auf vielfältige Art und Weise Zeit und Raum zum tief Durchatmen und neue Kraft tanken. .
Wenn Barbara von Ponys spricht, funkeln ihre Augen wie das türkisblaue Wasser des nahegelegenen Lürnersees im Sonnenlicht. Es sind die Einfühlsamkeit, Sensibilität und die individuelle Persönlichkeit jedes einzelnen Pferdes, die sie faszinieren. Die Leidenschaft für diese interessanten Tiere wurde ihr praktisch in die Wiege gelegt. Anfang der 90er entdeckte Papa Andreas seine Liebe zu Pferden und begann mit der Zucht des Deutschen Reitponys. “Das erste Foto von mir entstand am Pferd. Meine drei Jahre ältere Schwester, selbst am Tier sitzend, hält mich dabei in den Armen.” Ein Traumstart für ein reitbegeistertes Mädchen.
Jedem Kind sein Lieblingspferd
Als ausgebildete Reitpädagogin und Wanderreitführerin betreut die 27-Jährige heute liebend gern die kleinen Gäste. Bereits im zarten Alter von drei Jahren nehmen die Jüngsten Kontakt zu den Tieren auf. In Kleingruppen mit max. drei bis vier Kindern wird im Wechsel jeweils für zehn Minuten am Pony gesessen und spielerisch gelernt, wohlgemerkt ohne Sattel. “Das ist eine Wahnsinns-Erfahrung für die Kleinkinder.” Das Deutsche Reitpony zeichnet sich dadurch aus, dass es besonders liebenswürdig ist und sich daher für Kinder aller Altersklassen bestens eignet. “Sofort finden Kinder und das passende Pony zusammen. Es ist schön anzusehen, wie sie sich dann gegenseitig spiegeln.” Den Pferden gefällt’s anscheinend auch: “Sie entdecken sogar hin und wieder “das Kind in sich” und entspannen umso mehr, je spielerischer die Kinder sind”, erzählt Barbara. Auch Fortgeschrittene kommen am Pferdehof Alpenrose auf ihre Kosten: bei wöchentlichen Ausritten wird in allen drei Gangarten das Brandnertal erkundet.
Am Anreisetag wird noch das Handy-Signal gecheckt
Etwas weniger aufregend, aber nicht weniger spektakulär kann man die umliegende Bergwelt, die ein beliebtes Fotomotiv für Instagram und Co darstellt, auch vom Liegestuhl aus erleben. “Viele Gäste kommen einfach nur zum Genießen und Entspannen hierher. Es ist schön anzusehen, wie die Handys im Laufe der Woche immer unwichtiger werden, der Stress abnimmt und stattdessen Entschleunigung und Ruhe in den Vordergrund rücken.” Entspannend wirken auch die brandneuen und von Andreas selbstgezimmerten Zirbenbetten in den fünf Ferienwohnungen, die mit Brötchenservice buchbar sind. Eier und Milch werden vom vom Nachbar-Bauernhof bezogen, köstlicher vorarlberger Bergkäse kommt von der nahegelegenen Alp. Die meisten Gäste bleiben mindestens eine Woche, manchmal auch 14 Tage am Stück.
Viele Menschen wissen gar nicht mehr, was ein Hase isst
Mit den Tieren kuscheln (es gibt neben den Ponys auch Kaninchen, Laufenten, Hühner, Katzen und einen Hofhund namens Rusty), sie füttern, pflegen oder einfach nur beobachten - dass Kinder Kontakt mit Tieren finden, liegt der zweifachen Jungmama am Herzen. Auch die Erwachsenen sollen auf sanfte Art und Weise wieder mehr Kontakt mit der Tierwelt bekommen. “Viele Menschen wissen gar nicht mehr, was ein Hase zum Essen braucht.” Genau das will die Vorarlbergerin ihren kleinen und großen Gästen zukünftig noch mehr vermitteln.
Das Glück dieser Erde...
Phrasendrescherei hin oder her -- man spürt einfach, dass Barbara ihr Glück am Rücken der Pferde gefunden hat. Ihren Traum, einmal den scheinbar unendlichen Strand entlang zu galoppieren, hat sie sich an der Ostsee erfüllt. Allein durch die Wälder des Brandnertals zu reiten, ist ihre persönliche Auszeit und gibt ihr die nötige Kraft, um für Familie und Gäste da zu sein und ihre Visionen für den Pferdehof Alpenrose Wirklichkeit werden zu lassen.